04.09.2025
Mit dem 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für die öffentliche Infrastruktur hat der Bund ein historisches Investitionsprogramm gestartet – 100 Milliarden Euro davon gehen an Länder und Kommunen. Der Sächsische Handwerkstag sieht darin eine große Chance, aber auch eine Bewährungsprobe. „Damit die Mittel tatsächlich Wirkung entfalten, braucht es klare Prioritäten, schnelle Verfahren und eine mittelstandsgerechte Umsetzung. Transparenz und die Zusicherung, dass es sich um zusätzliche Investitionen handelt, sind dabei entscheidend“, appelliert der Sächsische Handwerkstag in einem Positionspapier an die Sächsische Landespolitik.
Besonders wichtig seien aus Sicht des Handwerks Investitionen in wirtschaftsnahe Infrastruktur – etwa in Verkehrswege, Berufsschulen, energetische Sanierungen und die Anbindung ländlicher Räume. Statt starrer Verteilungsschlüssel fordert der Handwerkstag eine wirkungsorientierte Mittelverwendung. Notwendig sind zudem beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie digitale Werkzeuge wie ein zentrales Investitions- und Vergabeportal.
„Damit die Investitionen vor Ort tatsächlich ankommen, fordert das Handwerk mittelstandsfreundliche Vergabeverfahren, die kleinere Betriebe einbeziehen“, sagt der Präsident des Sächsischen Handwerkstages, Uwe Nostitz. Langfristig müsse Sachsen außerdem über 2027 hinaus eine verlässliche Investitionsstrategie verfolgen. Das Handwerk signalisiert: Es steht bereit, diesen Prozess aktiv zu unterstützen und regionale Strukturen zu stärken.
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Als größte Landeshandwerksorganisation im Osten Deutschlands vertritt der Sächsische Handwerkstag – über alle Gewerbegruppen hinweg – aktuell rund 55.000 vorwiegend Kleinst- und Kleinbetriebe.